Fakten & Vorteile

Eine TDEM-Detektion (Time Domain Electromagnetics) ist sinnvoll, wenn durch Aufschüttungen oder Störeinflüsse ein geomagnetisches Messverfahren nicht möglich ist:

  • Bei Boden-Aufschüttungen, die nicht entfernt werden können, bei Straßen oder bei Messungen mit vorhandener baulicher Infrastruktur (Kabel, Kanäle, Zäune).
  • Suchziele sind Bombenblindgänger, aber auch großkalibrige Munition wie Granaten und Mienen.
  • Die Software-Analyse liefert Angaben zu Ort, Tiefe und Volumen der festgestellten Anomalien und bildet damit die Voraussetzung für eine gezielte Bergung.
  • Die Tagesleistung beträgt 7.500 qm – 10.000 qm bei ausreichendem GPS-Signal.
  • Eine Befahrbarkeit des Messgeländes mit dem TDEM-Messfahrzeug muss gegeben sein.
Leistungen

TDEM Oberflächendetektion

Messtechnologie TDEM

Wie funktioniert die elektromagnetische Oberflächendetektion?

Bei dem TDEM-Messverfahren setzen wir die neusten Messtechnologien wie die Sensys EMD 2 ein.

Ausgehend vom Messwagen wird im Erdreich ein elektromagnetisches Feld erzeugt, das sogenannte [1] Primärfeld. Dieses Primärfeld bewirkt bei elektrisch leitfähigen Körpern [2] Wirbelströme. Um das leitfähige Objekt im Erdreich (evtl. ein Kampfmittel) bildet sich dann ebenfalls ein elektromagnetisches Feld, das [3] Sekundärfeld. In sehr kurzen Zyklen wird das Primärfeld kontinuierlich deaktiviert. In diesen Phasen ist das Sekundärfeld messtechnisch erfassbar. In einer Grafik werden die Messdaten als Verdachtspunkte dargestellt und softwarebasiert ausgewertet.

Eigenschaften

Wann ist eine TDEM-Detektion sinnvoll?

Welche Eigenschaften zeichnen dieses Messverfahren aus?

Die TDEM-Detektion macht auch dann Messungen möglich wenn Störeinflüsse vorliegen, die eine erfolgreiche geomagnetische Suche unmöglich machen. Dies ist der Fall bei vorhandener Infrastruktur wie Leitungen, Kanäle und ähnlichem oder bei seitlichen Störeinflüssen wie Gebäude, Maschinen, Bauzäune sowie bei Aufschüttungen bei Straßen oder Landebahnen, die nicht entfernt werden können. Die TDEM-Detektion gehört zu den sogenannten „aktiven“ Messverfahren. Dieses misst die Leitfähigkeit von Objekten.

Dadurch ist nicht nur eine höhere Unabhängigkeit von der Messumgebung gegeben, es ist mit dieser Technik auch möglich Buntmetalle (Nichteisenmetalle) zu detektieren. Dies ist bei Kampfmitteln von Vorteil, deren ferromagnetischer Anteil, wie beispielsweise bei einigen Minen, sehr gering ist.

Wenn eine Freigabetiefe von 2 m für das Bauvorhaben ausreicht ist die TDEM-Detektion geeignet. In allen anderen Fällen ist das geomagnetische Messverfahren (Gradiometer) auf Grund der wesentlich höheren Messtiefe besser geeignet.

Durchführung

Wie erfolgt die Durchführung einer TDEM-Detektion?

Zwei Wege der Detektion und die Analyse der Messdaten.

Der Messwagen wird auf der Geländefläche oder Geländeoberkante (GOK) des abzusuchenden Bereiches geschoben und die gesamte Fläche lückenlos erfasst. Auf Flächen mit ausreichend gutem GPS-Empfang kann der Sondierer den Detektionsweg frei wählen und eventuell vorhandene Hindernisse umgehen.

Besteht kein ausreichend guter GPS-Empfang, muss die Fläche in Rechteckfelder eingeteilt und jedes Feld, Spur für Spur, abgelaufen werden. Bei diesem Prozess dürfen keine Hindernisse auf der Fläche vorhanden sein, da der Sondierer die Spur von Anfang bis Ende in einem Zug erfassen muss und Hindernissen nicht ausweichen kann.

Ist der gesamte Bereich detektiert, werden bekannte Störungen / Anomalien an der GOK, wie zum Beispiel Kanaldeckel, Gas- und  Wasserschieber, Hydranten, Schilder, Laternen oder Ähnliches eingemessen. Diese Punkte werden bei der Auswertung ausgeschlossen.

Geländezustand

Welche Flächengrößen können mit dem EMD 2 abgesucht werden?

Welcher Geländezustand muss gegeben sein?

Grundsätzlich gibt es kein Limit für die Größen der Detektionsfläche. Wenige hundert Quadratmeter sind genauso denkbar wie Flächen mit mehreren Hektar Größe. Die Tagesleistung für die Detektion liegt bei ca. 7.500 m² - 10.000 m², sofern ein ausreichend gutes GPS-Signal zur Verfügung steht.

Falls die Oberflächendetektion ohne GPS erfolgen muss, verringert sich die Tagesleitung je nach Vermessungsaufwand deutlich. Eine wesentliche Voraussetzung für eine erfolgreiche Messung ist die gute Befahrbarkeit der Fläche. Sie muss eben sein und eine ausreichende Festigkeit aufweisen. Unüberwindbare Hindernisse für den Messwagen müssen beseitigt werden und die Laufräder dürfen nicht in das Erdreich eindringen.

 

Gefahrenpotenziale

Welche Objekte können mit dem TDEM-Messverfahren gefunden werden?

Welche Gefahrenpotenziale werden entdeckt?

Das TDEM-Messsystem ist in erster Linie dafür gedacht, Bombenblindgänger im Erdreich aufzufinden. Aber auch großkalibriger Munition wie beispielsweise Wurf- oder Sprenggranaten sowie Minen können mit dem System gefunden werden. Voraussetzung ist, dass die Objekte nah genug an der Oberfläche liegen. Hierbei werden ferromagnetische Körper genauso aufgefunden wie andere metallische, leitfähige Gegenstände. Kleinere Kampfmittel können mit dem System nur oberflächennah, je nach Größe, bis circa 1 m Tiefe detektiert werden.

 

Geländefreigabe

Was passiert nach der Detektion?

Welche Prozessschritte sind für eine Geländefreigabe erforderlich?

Ist die Oberflächendetektion im gesamten vorgesehenen Bereich abgeschlossen, werden die Detektionsdaten mit einer speziellen Software aufbereitet und ausgewertet. Dabei beschränkt sich der Auswerter auf die Messungen, die nicht eindeutig von der GOK aus zu erklären sind. Die Fläche wird systematisch abgearbeitet und jedes Objekt, das in der grafischen Darstellung zu sehen ist, wird durch die Software mit speziellean Algorithmen berechnet. Die Auswertung liefert neben den Koordinaten der festgestellten Anomalien auch Angaben zur ungefähren Tiefen sowie zum Volumen der Objekte. Die festgestellten Anomalien werden dann von einem Aufgrabungstrupp per Einzelpunktaufgrabung überprüft. Hierzu wird jeder Punkt mittels GPS eingemessen.

Der Bodeneingriff erfolgt je nach Oberfläche und errechneter Objektiefe entweder maschinell oder per Handschachtung. Grundvoraussetzung für die Bodeneingriffe ist eine unterschriebene Kabel- und Leitungsfreiheitserklärung des Bauherrn gegenüber dem Unternehmen P-H-Röhll. Das entsprechende Formblatt für diese Erklärung erhält der Auftraggeber zusammen mit der Dokumentation, der Koordinatenliste und dem Lageplan der Oberflächendetektion. Nach Abschluss der Aufgrabungsarbeiten erhält der Auftraggeber die Abschlussdokumentation sowie die Freigabebescheinigung für den beräumten Bereich.

 

Downloads

Hilfreiche Übersichten für Sie!

 

Ablaufschema einer TDEM-Detektion (PDF)

Bauherren-Checkliste für die Durchführung einer TDEM-Detektion (PDF)

Broschüre TDEM-Oberflächendetektion (PDF)